EMAX / pol spl 4990 (1986)
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Mit der EMAX-Serie begann E-MU SYSTEMS erstmals den Vorstoß in günstigere
Preisregionen. Die 12-Bit-Samplerserie (man bedenke, daß die noch gleichzeitig angebotenen
EMULATOR-II-Modelle nur mit 8 Bit arbeiten!!), konnte
durch ihr Preis-Leistungsverhältnis überzeugen. Die Samplingzeit beträgt
maximal 17 Sekunden bei allerdings nur 28 kHz Samplingrate. Die Samplingrate
kann jedoch in einem Bereich von 15 - 42 kHz gewählt werden (je höher die
Samplingrate, desto weniger Samplingzeit, desto bessere Samplingqualität). Bis
zu zwei Samples können pro Taste aufeinander gelegt werden. Massenspeicherung
ist auf dem 3,5"-Laufwerk oder via RS-422-Schnittstelle
auf einer Festplatte möglich. Außerdem findet sich ein Arpeggiator und ein
16-Spur-Sequenzer wieder. Unterscheidungsmerkmal zum EMAX II ist sein graues Gehäuse
(EMAX II in schwarz). Versucht man, den EMAX beispielsweise mit dem EMULATOR IV
zu vergleichen, so ist man abgesehen von der
Samplequalität besonders über die rasante Weiterentwicklung der Stimmenzahlen überrascht.
Bietet der EMAX ganze acht Stimmen, so brilliert der E IV mit satten 120 Stimmen
(!) mehr. Wo ist nur die Zeit geblieben? Die 61er-Tastatur ist mit
Anschlagsdynamik und monophoner Druckdynamik ausgestattet. Die Nachbearbeitung
der Samples erfolgt sowohl auf digitaler Ebene (Loop, Truncate usw.), wie auch
auf analoger Ebene. Auf letzterer stehen
insgesamt acht VCF, acht VCA, acht
- Filterhüllkurven und acht Verstärkerhüllkurven
zur Verfügung. Das Filter ist als resonanzfähiges 24 dB/Oct.-Tiefpaßfilter
ausgelegt. Die Hüllkurven sind achtstufig und
erlauben feine Einstellmöglichkeiten. Für die Modulationen stehen acht LFOs
zur Verfügung, also jede Stimme kann eigenständig moduliert werden! Für den
LFO stehen jedoch nur die Wellenformen Dreieck
und Sinus zur Verfügung. Zu guter letzt besitzt der
EMAX pro Stimme einen Einzelausgang. Das Laden der Samples vom 3,5"
Diskettenlaufwerk erlaubt zwischenzeitlich andere Tätigkeiten, denn die Ladezeit
beträgt 25 Sekunden!
- Für den EMAX gibt es eine Reihe von
Softwareversionen. Hier einige der wichtigsten:
Version 3.0 (Dezember 1986): Neu sind
der MIDI-Analyzer, der Audition Key
zum Vorabhören der Samples, Erkennung von Abtastraten importierter Samples,
verbesserter Arpeggiator, umschaltbare Fußschalterpolarität und einige kleine
Fehlerkorrekturen.
Version 3.1 (Februar 1987): Neu ist die Diskettenspeicherung mit automatischer
Verify-Funktion (Vergleich des Disketteninhalts mit dem RAM-Inhalt), neues
Diskettenformat für den schnelleren Lesezugriff (alte Disketten werden
weiterhin gelesen, aber noch langsamer als zuvor), Verbesserungen
in der Sequenzer-Sektion, sowie weitere Fehlerkorrekturen.
Version 3.2 (April 1987): Im sogenannten Supermode (quasi der MIDI-Multimode)
werden Programmwechselbefehle ignoriert - dafür wird der AllNotes-Off-Befehl
empfangen. Auch hier sind weitere kleine Fehler bereinigt worden.
- Der EMAX läßt sich hardwareseitig in zwei
Untertypen aufteilen:
Seriennummer 1 - 300: NEC-Diskettenlaufwerk (störanfällig)
Seriennummer 300 - ?: Mitsubishi-Diskettenlaufwerk (Standard)
- Es gibt ferner EMAX-Modelle mit und ohne externen
SCSI-Port. Befindet sich übrigens intern ein
CPU-Board mit der Bezeichnung PC333, so wird kein
SCSI-Adapter-Board benötigt (vgl. EMAX KEYBOARD/RACK TO SCSI KIT).
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